732km                                                                        2010/11

Nach Aristoteles bedingen sich Bewegung und Zeit wechselseitig. Bewegung wird erst durch die Zeit sichtbar; bekommt durch sie erst ihre individuelle Qualität und kann als langsam, gemäßigt oder schnell wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite wird erst durch die Bewegung bewusst, dass Zeit verstreicht. Hier bestimmt das Tempo der Bewegung die Schnelligkeit der subjektiven Zeit. Zeit ist also zugleich etwas konstantes, fortlaufendes, das keinen Eingriff ermöglicht und gleichzeitig erscheint sie in einem immerzu wechselnden Tempo zu vergehen und erweckt zumindest den Anschein, dass man sie kontrollieren könne.
Das Tanzexperiment “732km” beschäftigt sich mit dem Phänomen der Zeit und der Wechselbeziehung zur Bewegung. Natürlich spielen Instrumente zur Zeitmessung eine tragende Rolle: durch den Einsatz von Weckern, Uhren und Projektionen ist die Zeit allgegenwärtig und möglicherweise sogar manipulierbar? Es ist ein stetes Spiel von der Zeit beherrscht zu werden und sie gleichzeitig zu beherrschen, vor allem, wenn das Publikum die Möglichkeit bekommt, aktiv in das Zeitgeschehen einzugreifen.
Zeitdehnung, Zeitraffung, Zeitspanne | Erinnerung, Augenblick, Stillstand | Beschleunigung, Alterung, Erschöpfung | Erneuerung, Wiederholung, Zeitlupe
Mit diesen Zeitphänomenen beschäftigt sich das Experiment,  indem versucht wird, die eigenen Grenzen und die des Publikums zu entdecken. Dabei werden zunächst grundsätzliche Fragen aufgegriffen: Wie teilen wir uns die Zeit ein? In Sekunden, Minuten, Stunden, Tage… und wie messen wir sie? Frühstück, Mittag, Abendbrot? Unser Zeitempfinden ist an den Alltag gebunden, es bleibt jedoch auch immer metaphysisch: Gibt es eine objektiv konstante Zeit? Oder ist Zeit an subjektive Empfindung gebunden?
 

"732km" sollte Teil des Kunstprojektes Naumonzeit werden, das wegen eines Rechtsstreits nicht stattfinden konnte.

TANZ
. Sabrina Dunja Schneider Svenja Ludwig

CHOREOGRAPHIE. KONZEPT. BÜHNE. ConcEpt2.1 (Sabrina Dunja Schneider Svenja Ludwig)

MUSIK
. Rasmus Nordholt Yann Tiersen & Dominique A Philip Glass Jefferson Airplane Stone Sour

VIDEO
. Gregor Koppenburg

LICHT. scheinzeitmenschen (Valeska Klug & Birk-André Hildebrandt)

FOTOS. Robin Junicke Daniel Fliesen Katharina Zimmermann


Probeneindrücke

Showing des 'Work in Progress'

Aufführungen 2011

Aufführung beim Studentischen Theaterfestival 'Impulse' (Bochum)